Leitziel: „Musik wird Sprache“
Entsprechend der Altersstruktur sind die Lernziele in dieser Altersgruppe
zunächst allgemein gehalten. Im Zentrum steht die Erwartung, durch
unterschiedliche Angebote, die alle Sinneswahrnehmungen und Lernkanäle
aktivieren, durch sensomotorische Erfahrungen Kindern und Eltern
die faszinierende Welt der Musik nahezubringen.
Im Buch „Max und Mia – Ins Leben mit Musik“ werden die Hauptthemen
aus dem Programm für Schwangere aufgegriffen, wiederholt und erweitert
(z.B. Aufwachen, Streicheln, Kuscheln, Körperkontakt, Baden, Essen, Trinken,
Schlafen, Geburtstag usw.).
Die musikalischen Aspekte Hören, Singen und Fühlen stehen
im Mittelpunkt der Aktivitäten.
Aktionen wie z.B. das Spielen mit Tüchern, Bällen, das Planschen im Planschbecken,
das Riechen an Gewürzen und Duftstoffen und das Betrachten des Buches sprechen
auch nicht-musikbezogene Sinneswahrnehmungen an.
Verse regen Eltern und Kinder zu gemeinsamen Aktivitäten an, die in
Verbindung mit Musik erlebt werden können.
Durch Lieder und Rituale (z.B. beim Begrüßungslied) lernen Eltern und Kinder, die Musik
auf sich wirken zu lassen und einen Übergang aus dem Alltag in die Stunde zu bilden.
Eltern und Kinder stimmen sich auf die Stunde ein. Die Musik, die Ansprache,
der Körperkontakt und das Zusammenspiel von Eltern und Lehrkraft schaffen eine
vertrauensvolle Atmosphäre, helfen dem Kind, Beziehungen aufzubauen, diese zuzulassen
und das gesamte Geschehen aus dem Gefühl der Geborgenheit heraus zu erforschen und zu genießen.
Sensomotorische Übungen werden an verschiedenen Stellen der Unterrichtsstunden
eingesetzt und stimulieren die Kinder zur Erkundung ihrer Umwelt und zur Kontaktaufnahme.
Das „Freie Entdecken“ ist Teil jeder Unterrichtsstunde und bietet den Kindern
die Möglichkeit, das Erlebte und Angebotene auf einer selbst gewählten Lernebene
zu untersuchen. Die Kinder entscheiden eigenständig und unbeeinflusst
von Eltern oder Lehrkraft, ob sie sich in dieser Phase der Unterrichtsstunde beispielsweise
mit einem Instrument befassen oder lieber die anderen Kinder beobachten wollen.
Bei dem „BaBaBa-Appell“ spiegelt die Lehrkraft Geräusche und Klänge der Kinder
im Raum. Sie wiederholt deren Äußerungen auf gleicher Tonhöhe, imitiert das Geschehen.
Die Kinder reagieren darauf, beginnen ein „Gespräch“, auf welches die Lehrkraft erneut
reagiert (antwortet). Kinder reagieren auf die Spiegelungen durch die Lehrkraft
und die akustischen Aktionen der anderen Kinder sehr interessiert und zunehmend
mutiger. Sie erfahren auf diese Weise eine einzigartige, selbst gewählte
Kommunikation, erleben ihre Möglichkeiten, sich im Raum zu melden, bzw. sich mit
Gleichaltrigen und mit der Lehrkraft „zu unterhalten“. Dies fördert die
sprachliche Entwicklung und die nonverbale Kommunikation.
Auszug aus dem Buch und der CD